Henning Bischof - RAW

Stadtblatt Osnabrück 8/10 von Judith Kannter

Spielzeug-U-Boote, -Flugzeuge und dergleichen kennt man eben. Meist schon aus der eigenen Kindheit. Auf der Vernissage zur aktuellen Ausstellung berichtete Künstler Henning Bischof über seine eigenen Erfahrungen mit Kriegsspielzeug. Hier geht es also um Krieg. Beziehungsweise den Umgang mit einem Thema, das man als wohlbehütet aufgewachsener Künstler emotional nicht recht greifen kann, obwohl man durch die Medien vielleicht daran gewöhnt wurde. "Es ist das schwierigste Thema, dem ich mich bisher genähert habe.
Es spiegelt das Paradoxon in mir wieder: Einerseits habe ich eine ethisch-moralische Verpflichtung, andererseits diese Begeisterung für das Technische und die Ästhetik", erklärt Henning Bischof. In den Bildern werden abstrahierte Ausschnitte von Kriegsmaschinen aus befremdlicherNähe gezeigt. Die Plastiken bestehen aus Kriegsspielzeug - mehrfach mit Schwarzpulver in die Luft gejagt und wieder zusammen geklebt.

Henning Bischof, Mitglied der jungen Kunstgruppe nartur, geht gewohnt unkonventionelle
Wege.

JUDITH KANTNER

bis 12.9., GALERIE schwarz I weiss

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