"SchriftZEICHENSchrift" - Margarete Anna Büscher
Ausstellung vom 10.3.2005 bis zum 6.4.2005
Die Malereien auf Leinwand der Serie "SchriftZEICHENSchrift" von Margarete Anna Büscher, die jetzt in der Ausstellung der GALERIE schwarz | weiss gezeigt werden, enstanden in der Auseinandersetzung der Künstlerin um die Einbeziehung von Schrift in den bildnerischen Kontext ihrer Malereien. Sie sind die Fortsetzung ihrer Arbeiten zum Thema "Menschenwürde".
Die Motive der Ausstellung "SchriftZEICHENSchrift" - Margarete Anna Büscher
Buchstaben als gestalterische Mittel
Von Tom Bullmann Osnabrück im Feuilleton der Neue Osnabrücker Zeitung vom 21.03.2005
Sie malt, zeichnet und ritzt Buchstaben, Wörter, Texte. Schrift ist das bestimmende Stilelement der Bilder von Margarete Anna Büscher, die sie zurzeit in der GALERIE schwarz | weiss ausstellt. Wer jedoch versucht, Inhalte oder Botschaften darin zu entschlüsseln, scheitert. Auf ihre einfachste Form des Zeichens reduziert, entziehen sich die Buchstaben einer allgemeingültigen Dechiffrierung. Auch wer sich die Mühe macht, in offenbar fortlaufenden Texten einen Zusammenhang zu entdecken, wird nicht belohnt. Zwar kann er einzelne Wörter lesen, doch was will uns dieser "Text" sagen? Nichts. Der Künstlerin geht es in ihren Werken um die Einbeziehung der Schrift in den bildnerischen Kontext. Der Buchstabe entzieht sich seiner ursprünglichen Aufgabe der Informationsvermittlung und wird zum gestalterischen Mittel.
Die Initialzündung zur künstlerischen Beschäftigung mit Schriftzeichen war ein Wettbewerb, an dem Margarete Anna Büscher vor drei Jahren teilgenommen hatte. Zwar hatte sie sich schon vorher bildnerisch mit Buchstaben auseinander gesetzt, doch zum Thema "Menschenwürde" setzte sie ausschließlich auf das Wort: Mit japanisch angehauchten, kalligrafisch gestalteten Zeichen zitierte sie die Präambel des Grundgesetzes – und gewann den Wettbewerb, der von der Kunst- und Kulturstiftung der Villa Stahmer in GM-Hütte ausgeschrieben worden war. In der Folgezeit verband sie immer mehr figürliche und abstrakte Malerei mit ihren "Texten".
Die jetzt ausgestellten Werke stammen – bis auf eine Ausnahme, die auf die Entwicklung der Künstlerin verweist – alle aus dem erst drei Monate alten Jahr 2005 und zeigen den derzeitigen Stand Büschers. Figürlich anmutende Strukturen mischen sich mit gekratzten Lettern. Abstrakte Farbflächen sind in den unteren Bildhälften mit nicht entschlüsselbaren Texten versehen. Und immer sind es ganze Bildreihen, die formal zusammengehören.